Bausatz für einen Kunden

[chäffe]

Bausatz für einen Kunden

normalerweise bieten wir keine Bausätze an, weil es den Kunden suggeriert, es wäre alles ganz einfach und problemlos zu montieren.
Andere Anbieter sehen das etwas hämdsärmeliger und schicken so den ein oder anderen Kunden ins Verderben.
Motorenbau ist ein Lehrberuf. Gerade bei Tuningmotoren ist es wichtig zu wissen, wie etwas funktioniert und worauf man achten muss.
So ein Tuningmotor ist kein "billiregal"

Hier haben wir nach reiflicher Beratung mal einen Bausatz fertig gemacht.
Der Kunde hatte einen in die Jahre gekommenen Typ4Motor im Käfer.
Der Motor wurde von einem namhaften Tuner in den 90er Jahren gebaut und war nun einfach verbraucht.
Der Kunde hatte alles für eine Motorrevision zerlegt und die groben Beschädigungen schon gesehen.
Er hat uns um Unterstützung gebeten.

So etwas ist im Allgemeinen eine undackbare Aufgabe. Da der Kunde jedoch realistisch und dankbar war, haben wir uns der Sache angenommen.

Was war also nötig:
Die Hauptlagergasse wurde schon einmal aug das erste Übermaß gespindelt und war somit +0,50mm
Sie war wieder eingetrümmert und hätte auf das nächste Übermaß gespindelt werden müssen. Da es jedoch aktuell und seit längerem keine +1,00mm Übermaßlager für den Typ4-Motor mehr gibt, musste eine etwas aufwendigere Methode angewendet werden. Wir haben das Gehäuse über die ganze Fläche geplant und erneut auf +0,50 gespindelt.
Hierfür gibt es Lagersätze und wir konnten das Gehäuse retten.
Das Gehäuse wurde also komplett gereinigt, gestrahlt, die Trennfuge geplant, die Hauptlagergasse gespindelt, die Nockenwellenlagergasse gespindelt, die Zylinderauflagen geplant.
Die Kurbelwelle war krum und verschlissen und kam im AT neu gegen eine frisch aufbereitete KW mit 0,25/0,25
Die Pleuel wurden revidiert. ( gestrahlt, neu gebuchst, gewinkelt)
Zahnräder wurden gereinigt.
Die Zylinderköpfe, originale GB, waren etwas eingefallen. Ventile und Sitze waren verschlissen. Die Köpfe wurden gereinigt, gestrahlt, Sitze neu geschnitten und Ventile erneuert.
Die Nockenwelle, Stößel und das Nockenwellenrad waren unrettbar und kommen neu.
Eben so die Kolben und Zylinder, da diese verschlissen waren. Hier wurde eine Hubraumstufe größer gewählt und der Motor von 2,0l auf 2,1L umgerüstet.


vorher

angeliefertes Gehäuse

nachher

fertig vorbereitetes Motorgehäuse

vorher

KW angeliefert

Köpfe und Pleuel fertig zur Montage