- Ausfahrt
Wir haben den Neuzugang nicht vorgestellt und seit 2 Jahren auch nicht bewegt.
Leider ist es nicht das erste Mal für den Grünen, daß er vergesse wurde.
Darum die Vorgeschichte aus dem Gedächtnis erzählt.
Der Wagen wurde vom Vorbesitzer um ca. 2000 herum erworben und täglich genutzt. Dann war er irgend wann nicht mehr schön, nicht mehr zuverlässig und auch mehr als leicht verbraucht.
Der Vorbesitzer hat die üblichen Stellen an dem Vorderwagen schweißen lassen. Der Rest und der Unterboden waren gut.
Dann wurde der Wagen zerlegt und lackiert. Anschließend wurde er nur notdürftig wieder zusammen gebaut, aber nie richtig komplettiert und nie wirklich schön gemacht.
So dümpelte der Wagen ab ca. 2010 erst in einer Scheune und dann in einer Garage vor sich hin. Er wurde schlichtweg mehr oder weniger vergessen. Der Wagen wurde nie abgemeldet und so war er 2019 noch angemeldet, aber TÜV-überfällig und wurde zum Verkauf inseriert.
Der Motor hatte seit Jahren nicht mehr gelaufen und sprang bei der Besichtigung zuerst auch nicht an.
Ein paar Handgriffe später, gute Zurede und etwas know hoff und der Wagen sprang an und fuhr selbstständig aus der Garage und auf den Hänger.
Das war im August 2019. Wir haben den Wagen gekauft und wollten ihn abmelden. Das geht aber bei uns im Landkreis Peine nicht schmerzfrei. Das Straßenverkehrsamt bringt abgelaufene TÜV-Fahrzeuge zur Anzeige. Das ist blöd, und hätte teuer Geld gekostet und 1-Punkt in Flensburg für den Vorbesitzer. Also haben wir mal geschaut, wie wir aus der Nummer raus kommen. Eine neue TÜV-Prüfung schien die schnellst Lösung. Also wurde der Wagen mal genauer untersucht. Die Bremsen, Reifen und der Lack wurden ja schon erneuert. Wenn dies auch schon 10 Jahre her war, so wurde der Wagen dennoch nicht bewegt. Alles war ein wenig fest und schwergängig, konnte aber mit ein wenig Zuwendung gangbar gemacht werden. Die Elektrik war tot. Da leuchtete keine Lampe mehr. Kontaktkorrosion an allen Steckern und Schaltern. Also alles eichfach mal abgezogen, gereinigt und neu aufgesteckt, so wie einige Glühlampen getauscht. Fertig waren die notwendigsten Elektroarbeiten. Der Wagen war bis auf eine sehr kleine Stelle unter dem Beifahrersitz auch noch nirgens durchrostet.
Die Stelle wurde heraus geschnitten und ein angefertigtes Reparaturblech bündig eingeschweißt. Die Stelle war etwas größer als ein Daumen und kaum der Rede wert.
- Daumenflicken
- Blech auf Stoß eingeschweißt und versiegelt
- Unterboden
Das Armaturenbrett war fertig und musste neu.
- Altes Armaturenbrett
- Armaturenbrett neu
- Kofferraumauskleidung neu
Ein paar Unzulänglichkeiten taten dann doch noch zu Tage. Die Hupe versagte genau so schnell wie die Blinkerhebel. Schon auf der Rückfahrt vom TÜV.
Dem Motor konnten die vollen 50 Pferde auch nicht entlockt werden und die Schaltung war schwergängig.
So kam der Wagen in eine Ecke auf dem Hof UND, es passiert ihm erneut das vorgenannte Schicksal. Ers stand erneut 2 Jahre unbewegt in der Ecke.
OK. Nun, war die Zeit reif. Ein kleines Oldtimertreffen in ca. 250Km Entfernung war angestetzt. Also wurde der Wagen morgens gewaschen, getankt und gestartet. Siehe da, er war nicht einmal beleidigt und lief mehr oder weniger gut auf Anhieb. Wir haben uns rein gesetzt und sind früh los gefahren. Navi und Werkzeugkiste dabei in Richtung Westen.
Der Motor hatte seit Jahren nicht mehr gelaufen und sprang bei der Besichtigung zuerst auch nicht an.
Ein paar Handgriffe später, gute Zurede und etwas know hoff und der Wagen sprang an und fuhr selbstständig aus der Garage und auf den Hänger.
Was soll man sagen. ca. 230Km hin, ca. 100Km Ausfahrt vor Ort und ca. 230Km zurück. Alles ohne Probleme.
Na gut, der Wagen stinkt nach Sprit beim Volltanken und die schwergängige Schaltung wurde immer schwergängiger und quitschte bei jeder Schaltbewegung immer lauter.
Das wurde am nächsten Tag mit Sprühfett behoben.
Nun muss er erneut zum TÜV. Nur eine einzige Ausfahrt seit der letzten Prüfung und nur knapp 600Km mehr auf der Uhr seit der letzten Prüfung.
Ob es dem Prüfer auffällt?
