Also, der Startschuss für dieses "Projekt" ist vermutlich schon Ende der 90ziger gefallen. Ich habe mich aus allerlei Gründen etwas aus dem Trott zwischen: Käfer aufbauen und dann wieder von einer Veranstaltung zur anderen hetzen, zurück gezogen. Wie es halt so ist, Familie-Haus-Beruf-usw.
Absolut infiziert, habe ich aber nie ganz vom Schrauben ablassen können und habe die wenige Freizeit mit kleineren Umbauten, Hilfestellungen etc. gefüllt. Man hat ja sonst nichts zu tun. Ehrlich gesagt, ist es einfach und psychologisch gesehen, ganz normales Suchtverhalten.
Was hat das mit dem Auto zu tun? Manchmal ist es einfach nötig, um alle Beteiligten gerecht zu werden, viel zu labern. Man will sich ja schließlich nicht mit fremden Federn schmücken.
Aber zum Thema: Späte 90ziger kam es dazu, dass ein mittlerweile zum guten Kumpel gewordener junger Kollege, sich bei mir und meinem Umfeld angesteckt hatte. Denis "Anus", du beknackter Sack, Grüße aus dem Norden LInaBilleOlli.
Wir flogen aus und besorgten einen 1500Automatik (kurzer Vorderwagen, Scheibenbremse, Schräglenker...). Besonders der Unterboden und die Anbauteile waren gut erhalten. Die inneren Werte standen offensichtlich im Vordergrund.
Auf der Suche nach einem alltagstauglichen Käfer und einer Möglichkeit schnell und wartungsarm zum Dienst zu gelangen, veräußerte ich zeitgleich meinen Bestand an Typ4-Teilen und probierte nach Vierzylinderreihe, mehrfach verschiedene Wasserboxer.
An mehreren Feierabenden implantierte ich dem 1500Automatik einen 2,1WBX aus dem T3. Vermutlich hat, wider dem Gequatsche in den Laberforen im http://www., so mancher schon festgestellt, dass selbst der Einbau eines Boxermotors in einen Käfer, Änderungen, Anpassungen und Umbauten erfordert und nicht mal kurz gemacht ist. Aber es lohnt sich. Das Ding lief schon mal, 95PS, G-Kat, Heizung, langes Getriebe, überschaubarer Verbrauch und alles TÜV.
Bei "Anus" setzte offensichtlich der Leistungshunger ein. Wassergekühlt sollte es bleiben, also was tun? Damals noch in die AVIS geschaut und siehe da: Es ging zum Subaruhändler. Der dortige Meister hatte sich bei der Probefahrt überschätzt und einen Impreza nach 1500km voll in einen Knick gesetzt. Motorfrage gelöst, Unfallwagen gekauft und zerlegt. Werte ganz beachtlich, 2,0 16V Boxer mit Turbo mit Chip 265PS und NM satt und alltagstauglich.
Von da an konnte ich nur noch selten unterstützend tätig werden. Aber Anus, mit Werners (a.W.) Hilfe, forschte weiter:
Der 1500Autom. wurde getrennt und der Unterboden gesandstrahlt. Anschließend wurden irgendwelche Lacke aus dem Schiffbau aufgetragen. Was im Salzwasser hilft, kann auf der Straße nicht schaden.
- unteboden.jpg (39.9 KiB) 11436 mal betrachtet
Puma Vorderachse, Tieferlegungsschenkel von Kerscher und Koni sorgen vorn für etwas mehr Tiefgang;
hinten wurde der Schräglenker mit Alu-Lenkern vom 944 verstärkt, CUP-Strebe und Koni montiert;
rundum die Serienbremse mit einer innenbelüfteten Porschebremse getauscht, Hauptbremszylinder dito;
911- Getriebe angepasst und montiert, (hält was aus, H-Schaltung, Ölkühler, Sperre)
Motor angepasst, z.B. Kupplung von MB angepasst, Ansaugwege poliert, usw.
vermutlich habe ich noch viel Kleinkram vergessen, reißt aber auch so ein Loch ins Freizeitkonto.
- unteboden (2).jpg (36.73 KiB) 11436 mal betrachtet
So, dass waren großteils die fremden Federn. Bei Anus stand allerlei Privates ins Haus und auch ein Studium will Finanziert sein. Späterer Berufswechsel, Weit-Weg-Umzug und Heirat sorgten vermutlich für die folgende Vernunftstat: "Alles musste raus". Ich hoffe ich bin dir einigermaßen gerecht geworden.
Anus und Ich gründeten kurzfristig eine "Gemeinschaft zur Rettung zauberhafter Unterböden". Niemand möchte so ein Bauwerk in Teilen oder komplett bei ebay verschleudern. Also auf Deutsch: Sching-Schang-Schong, Girokonto und Haushaltskasse gequetscht und Boden gerettet.
Die letzten Jahre habe ich den Boden gehütet, ja, mein Zeitproblem, aber Eigentum beruhigt.
Im vergangenen Jahr hat alles wieder leichte Fahrt aufgenommen. Ein weiterer 1600Automatik von 1976 hat den Weg von der Reservebank in meine Garage gefunden. Unterboden ins Lager und endlich mal wieder eine Karosse mit Stahlschiebedach zum Boden.
Also Häuschen und Boden getrennt und Oberstes erst einmal auf dem Subaruboden deponiert.
So, und wieder eine schöpferische Pause. Wie man vermutlich erkennt, waren Teile des alten Schuppens so marode, dass ein neues Dach gebaut werden musste.
Aber auch das sollte am Ende des Jahres abgeschlossen sein, Beton muss auch noch rein, und dann geht es hoffentlich irgendwie wieder voran. Die umfangreichen Blecharbeiten an der Karosse warten schon. Aber was tut man nicht alles für ein SSD.
(Vermutlich sollte man auch ein Auge drauf haben, dass die Damen des Hauses nicht gleich Wäscheständer, Gartengrills, Räder, Roller, Rasenmäher und und und unterstellen.)
So, vorerst Schluß mit der endlosen Geschichte, bis denne, olli
- beerchug.gif (2.21 KiB) 11436 mal betrachtet
